Das RASTHAUS Automagazin brachte gerade in der heutigen SEndung einen tollen Bericht zum Thema Schneetraining.
Die waren da auf dem Timmelsjoch.
Bin gespannt ob es den Beitrag auch als Video gibt
Fahrtipps
Winterfahrtraining
Sicher unterwegs bei Eis und Schnee
Verbotenes Vergnügen am Rande des Abgrunds: Wo Klaus Ludwig die Reifen übermütig durchdrehen lässt, geht es gleich senkrecht abwärts. Wir befinden uns 2.200 Meter über dem Meeresspiegel, am Fuße des Timmelsjochs. Bei Königswetter bleibt der Kiosk geschlossen; die Pass-Strasse vom Ötztal nach Südtirol ist um diese Jahreszeit nur für Skifahrer geöffnet. Genau die richtige Kulisse für unser Winterfahrtraining mit dem Rennpiloten Klaus Ludwig. Unterweisung am Allrad, Heck- und Frontantriebler steht auf dem Programm. Der wichtigste Tipp ist nur scheinbar banal: Vernünftige Winterreifen aufziehen, denn ohne die kann auch der beste Fahrer nichts ausrichten, und dem Wetter angemessen fahren.
Doch die Winterpneus haben nicht nur Vorteile, das zeigt sich in den Niederungen, bevor man den Wintersportort erreicht. Für regennasse Fahrbahn sind sie nicht gemacht, was man bei der Fahrweise berücksichtigen sollte: Gas runter, empfiehlt der Rennfahrer, der Winterreifen wird speziell bei nasser Fahrbahn einen längeren Bremsweg haben, auch beim Kurvenbremsen gilt es, diese Eigenschaft zu beachten.
Das typische Verhalten des Pkw mit Frontantrieb: Wenn er zu schnell in die Kurve gefahren wird, will er eigentlich weiter geradeaus. Also Gas runter - eine Formel, die wir noch öfter zu hören bekommen. Doch jetzt geht es erst einmal weiter in höhere und vor allem frostige Lagen, statt Nässe gibt es dort Schnee satt auf der Fahrbahn, die kaum noch zu erkennen ist. Anfahren ist hier für den Fronttriebler eine simple Übung.
Klaus Ludwig: "Er frisst sich ein, aber er zieht. Ich lenke ein bisschen dagegen, dass er nicht so sehr abdriftet, zur Seite. Früh schalten ist wichtig, wenig Motordrehzahl hilft."
Dem König der Nordschleife liegt der Heckantrieb trotzdem näher. Lenken geht damit einfach besser. Zugegeben, bei Ludwig sehen wohl die meisten Manöver majestätisch aus - was aber, wenn dem Durchschnittsfahrer ganz profan der Popo wegrutscht?
Klaus Ludwig: "Da gibt es nur eine Möglichkeit: Gegenlenken. Lenkbarkeit ist wichtig. Beim heckgetriebenen Fahrzeug geht das für meinen Geschmack besser, das Auto ist lenkwilliger, weil die Vorderräder nur die Lenkbewegung absetzen müssen und nicht auch noch den Vortrieb."
Wenn Ludwig von "vorsichtig fahren" spricht, heißt das ganz schlicht "langsam", 30 km/h. Selbst so souveräne Rennfahrer wie er können die Bremsspur im Schnee nicht verkürzen.
Klaus Ludwig: "Je festgefahrener die Schneedecke ist, desto besser wird das Auto bremsen. Fahren wir in den losen Schnee, werden wir sehen, da geht eigentlich gar nichts. Jetzt, hier Vollbremsung, trotzdem hat sich nicht viel getan."
Richtig alt sieht der Heckantrieb aus, wenn er gegen Allrad an den Start geht,. Der Vierrad-Antrieb setzt sich einfach ab wie Ludwig bei der DTM, selbst gegensätzliche Fahrbahnbeläge sitzt er geradlinig aus. Doch Fehleinschätzungen darf man sich auch damit nicht erlauben.
Klaus Ludwig: "Das ist das Trügerische am Allrad, der kommt überall gut rauf, aber beim Bergabfahren hilft der Allradantrieb natürlich auch nicht, da muss man Vorsicht walten lassen. Beim Bremsen gibt es praktisch keinen Unterschied."
Das Fazit von Klaus Ludwig: Trauen Sie ihren Winterreifen viel zu, wenn sie nicht abgefahren oder älter als drei Jahre sind. Und fahren Sie stets so, dass Sie das Fahrzeug beherrschen - und nicht das Fahrzeug Sie.